Am vergangenen Sonntag, dem Fest der Taufe des Herrn, wurde die Errichtung der neuen Pfarreiengemeinschaft „Würzburg-Innenstadt“ mit einem festlichen Gottesdienst im Dom gefeiert. Rund 10.000 Katholiken zählt die damit zweitgrößte Pfarreiengemeinschaft, zu der die Pfarreien Dom-St. Kilian mit Neumünster, St. Gertraud, St. Peter und Paul mit Hofpfarrei sowie St. Johannes in Stift Haug gehören. Durch die Zugehörigkeit zur Pfarrei St. Peter und Paul betrifft diese kirchliche Veränderung in der Innenstadt auch unser Kloster. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen, allen voran mit dem koordinierenden Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran (s. Bild) und Kaplan Christian Stadtmüller, und wollen mit unserem Ordenscharisma einen spirituellen Beitrag für das neue Gemeindeleben in Würzburg leisten.
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Besuch der Sternsinger
Am Dreikönigstag besuchten uns vor dem Mittagessen die Sternsinger aus St. Peter und Paul. Dabei wünschten sie uns den Segen des neugeborenen Jesuskindes (v.li.n.re: Konstantin, Aeneas, Bianca und Juliane). Im Namen der Gemeinschaft bedankte P. Günter sich bei den Kindern und ihren beiden Begleiterinnen, Frau Wülk und Frau Zeuch.
Hirtenweg
Im Rahmen der sich neu bildenden Würzburger Innenstadtpfarrei fand heute – nach den Weihnachtsfeiertagen und zu Beginn des neuen Jahres – ein sog. Hirtenweg statt, der interessierte Gemeindemitglieder zu den Männerklöstern einlud. Dieser Weg führte vom Augustinerkloster (Beginn: 15 Uhr) über die Franziskaner-Minoriten (Station: 15.45 Uhr) hin zu unserem Kloster (Station: 16.30 Uhr). Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran, der koordinierende Leiter der neuen Pfarreiengemeinschaft, begrüßte etwa 50 Besucher in unserer Kirche. Anschließend informierte P. Günter über den Karmelitenorden, die Geschichte unseres Hauses sowie die Neugestaltung der Klosterkirche. P. Prior ging dabei insbesondere auch auf ein altes, historisches Schmuckstück ein: das Prager Jesulein. Dessen Würzburger Kopie hatte früher seinen Platz beim Magdalenenaltar, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Heute steht das Prager Jesulein in unserem Archiv und wartet auf eine baldige Rückkehr in die neu gestaltete Kirche…
Gesegnete Weihnachten und alles Gute zum Neuen Jahr 2010
Liebe Freunde und Wohltäter unseres Klosters,
zum Weihnachtsfest und zum Neuen Jahr wünsche ich Ihnen, auch im Namen meiner Mitbrüder, Gottes reichen Segen.
Von Jahr zu Jahr, von Weihnacht zu Weihnacht dürfen wir tiefer hineinwachsen in die Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott, der sich uns in Jesus Christus geoffenbart hat. Das Jesuskind zeigt uns das menschliche Antlitz eines liebenden Gottes, der nicht fern von uns über den Wolken thront, sondern unser Menschsein annimmt und rettet. Dieser Glaube, dass Gottes Sohn der Bruder und Heiland aller Menschen geworden ist, stärkt uns in der Hoffnung und in der Freude über das Geschenk des Lebens.
Verbunden mit dem Dank für Ihre großzügige Unterstützung und Hilfe, die Sie uns auf vielfältige Weise immer wieder zukommen lassen, sende ich Ihnen herzliche Festtagsgrüße,
P. Günter Aldenhoff OCD, Prior
Darsky Art – Cathedral Dreams
Am 3. Adventssonntag feierte das gerade neu in Würzburg gegründete Darsky Art Ensemble unter der Leitung von Vitali Belikov mit seinem Programm „Cathedral Dreams“ (Künstlerische Imaginationen im sakralen Raum) Premiere in unserer Klosterkirche. Der Name „Darsky“ kommt aus dem Slawischen, heißt übersetzt „Gabe“ und meint das Beschenktsein mit vielfältigen Talenten. Das Ensemble vereint Kunstformen wie Tanz, Musik, Gesang, Schauspiel, Literatur und die bildenden Künste wie Malerei und Plastik synergetisch auf der Bühne, wobei die Künstler im Mittelpunkt eines Gesamtkunstwerkes stehen.
Mit ihrer Idee berufen sich die Darsky-Künstler auch auf ein Treffen von Papst Benedikt mit hochrangigen Vertretern verschiedener Kunstrichtungen im November in Rom. Der Heilige Vater ging dort bei seiner Ansprache auf die Berührungspunkte zwischen Kunst und Religion ein und warb für ein freundschaftliches Verhältnis sowie für mehr Zusammenarbeit.
Das 45-minütige Programm „Cathedral Dreams“ war von den Drasky-Künstlern gemeinsam mit P. Günter in mehreren Gesprächen und Proben in unserer Kirche erarbeitet worden. Es schloss sich unmittelbar an den Abendgottesdienst an, in dem Vitali Belikov und Barbara Walaszewska bereits während der Predigt die Verkündigung des Engels an Maria tänzerisch eindrucksvoll darstellten. Für manche ältere Kirchenbesucher war die anschließende Performance schon sehr gewöhnungsbedürftig. („Das ist was für junge Leute.“) Andere waren angetan, den sakralen Raum mit modernen Lichteffekten einmal ganz anders wahrzunehmen, außerhalb des gewohnten Rahmens eines Gottesdienstes. Wieder andere fanden es spannend, die gemeinsamen Aktionen der Künstler zu erleben, dass sie z.B. während einer tänzerischen und musischen Darbietung sehen konnten, wie der Maler auf der Leinwand ein Bild dieser Szene entwickelte. Thematisch ging es um Träume, die einem in der Kirche, im Gespräch mit Gott und im Nachsinnen über das Leben kommen, und natürlich um den Advent und um Weihnachten. So wurde etwa in einer Imagination „Kerzen-Tanz“ das Suchen und das Kommen des Lichtes gezeigt oder in einer weiteren („Gezeichnetes Gebet“) während eines Tanzes Maria mit dem Jesuskind gezeichnet.
Insgesamt gesehen war es eine interessante Vorstellung des Darsky-Ensembles in unserer Kirche, die allen Zuschauern einen, auf ganz andere Weise nachdenklichen Adventsabend bescherte. Weitere Aufführungen dieser Art sind für das nächste Jahr 2010 geplant.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Ensembles: www.darsky.eu
4. Nightfever Würzburg
Am 2. Advent konnten wir das 4. Nightfever Würzburg feiern.
Die Vorabendmesse um 18 Uhr in unserer, wieder einmal voll mit jungen Leuten besetzten Klosterkirche wurde als „Rorateamt“ gehalten. Es war für alle Gottesdienstbesucher eine wunderbar adventliche Stimmung zu spüren. Am Altar standen Hauptzelebrant Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran, Domkaplan Christian Stadtmüller, Prior P. Günter Aldenhoff und P. Raoul Kiyangi. Musikalisch wurde die Hl. Messe gestaltet von der Jugendband „All stars“ aus Burkhardroth – unter der Leitung von Kaplan Michael Kubatko.
Die Katechese um 21 Uhr in der Krypta hielt Kaplan Stadtmüller. Er entwickelte das Thema „Maria“ am klassischen Dreischritt: Jungfrau – Mutter – Königin und zeigte sich bei den anschließenden Fragen als „wahrhafter Mariologe“.
Eine Überraschung für die Besucher dieses Nightfevers hatte diesmal unser Ministrant Christopher parat: Er war auf der Sanderstraße als Nikolaus unterwegs und verteilte an die Passanten kleine Geschenke aus.
Die Atmosphäre in der Kirche war wieder sehr von der Anbetung und den geistlichen Liedern bestimmt. Es ist schön zu sehen, wie unsere Kirche beim Nightfever von den Menschen angenommen wird. Bei der Komplet um 23.30 Uhr waren etwa 100 vorwiegend junge Menschen zum gemeinsamen Gebet und zum eucharistischen Segen versammelt. Ein besonderer Dank für den gelungenen Verlauf des Abends gilt dem mittlerweile schon routinierten Organisationsteam um Sabrina Peper, Veronika Diez, Steffi Stumpf und allen ehrenamtlichen Helfern.
Das nächste Nightfever Würzburg wird am 20. Februar 2010 in unserer Kirche mit dem Liturgie–Prof. Dr. Martin Stuflesser sein.
Weitere Fotos finden Sie in der Galerie.
Bischof Hofmann segnet Edith-Stein-Statue
Am Gedenktag ihrer Heiligsprechung (1998) und am Vorabend ihres 118. Geburtstages wurde am 11. Oktober in unserer Kirche durch Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die neue Statue von Edith Stein gesegnet.
Das Werk stammt vom Bildhauer Paul Nagel (Wesseling), der seit über 30 Jahren an der Neuausgestaltung der Klosterkirche arbeitet. Die Statue zeigt die Heilige, wie sie mutig voranschreitet – in ihren Händen eine Thorarolle und das christliche Kreuz haltend. Der Künstler wollte in diesem Werk jenen Augenblick festhalten, als Edith Stein, von der Gestapo verhaftet, in deren Auto einsteigt und zu ihrer Schwester Rosa sagte: “Komm, wir gehen für unser Volk”.
Die Statue aus Bronze ist eine Kopie jener 5.45 m hohen Marmorstatue, welche der Künstler vor drei Jahren für eine Außennische des Petersdom angefertigt hatte.
Die 1,60 m hohe Statue ist auf einem 1,20 m Sockel gestellt und trägt die Inschrift: “Ad orientem” [“Gen’ Osten”] – das letzte Lebenszeichen von Edith Stein, als sie am 7. August 1942 nach Auschwitz deportiert und dort in der Gaskammer zwei Tage später umgebracht wurde.
Bilder von dem feierlichen Pontifikalgottesdienst mit der Segnung finden Sie in der Galerie.
Triduumsfeier zu Ehren der Hl. Edith Stein
Der Bildhauer Paul Nagel (Wesseling) hat für unsere Kirche eine Kopie in Bronze von der steinernen Edith-Stein-Statue angefertigt, die er für eine Nische der Westfassade des Petersdomes in Rom geschaffen hat und die seit dem 11. Oktober 2006 dort steht.
Papst Benedikt XVI. segnete damals die Monumental-Statue in einer kleinen Feier, an der zahlreiche geladene Gäste aus Deutschland teilnahmen, darunter Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und unser Provinzial P. Dr. Ulrich Dobhan.
Jetzt, genau drei Jahre später, feiern wir Karmeliten in Würzburg aus Anlass der neuen Edith-Stein-Statue in unserer Kirche ein Triduum zu Ehren dieser großen Heiligen. P. Ulrich hält dazu die Predigten. Zum Abschluss des Triduums wird Bischof Friedhelm dann die Statue in einem Pontifikalgottesdienst segnen.
Hier die einzelnen Termine der Gottesdienste, zu denen wir herzlich einladen:
Freitag, 9. Oktober, 18 Uhr: Hl. Messe mit Predigt
“Ich habe mir das Beten bewusst und freiwillig abgewöhnt.”
(Edith Stein, 1904)
Samstag, 10. Oktober, 18 Uhr:
Hl. Messe mit Predigt
„Ich konnte bisher herrlich beten.“
(Edith Stein, 1942)
Sonntag, 11. Oktober, 10 Uhr:
Hl. Messe mit Predigt
„Lernen, an der Hand des Herrn zu gehen.“
(Edith Stein, 1931)
Predigten:
Provinzial P. Dr. Ulrich Dobhan
Sonntag, 11. Oktober, 18 Uhr:
Pontifikalgottesdienst mit Segnung der Edith-Stein-Statue
durch Bischof Dr. Friedhelm Hofmann
Zweites Nightfever und Skapulierfest
Es war etwas ungewöhnlich und hat doch gut zusammengepaßt, das „Neue“ mit dem „Alten“: die Verbindung der Feiern vom Nightfever am vergangenen Samstagabend und vom Skapulierfest am Sonntag in unserer Kirche.
Zum zweiten Mal fand das Nightfever Würzburg in unserer Klosterkirche statt. Zu Beginn des Gebetsabends feierte unser Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zusammen mit sieben Konzelebranten und etwa 200 Gläubigen die Heilige Messe „zu Ehren der seligen Jungfrau Maria vom Berge Karmel“. In seiner Predigt entfaltete der Bischof den Gedanken, dass Maria, so wie sie mit ihrer Haltung des Glaubens den ersten Eremiten auf dem Berg Karmel ein wegweisendes Vorbild gewesen ist, auch uns Heutigen eine große Hilfe sein kann, um ein sinnvolles, glückliches Leben zu führen. Im Anschluss an den Gottesdienst gestalteten vier junge geistliche Gemeinschaften jeweils eine Stunde die eucharistische Anbetung bis kurz vor Mitternacht. „Junge Leute laden junge Leute in die Kirche ein.“ Dies ist ein wesentlicher Gedanke der Nightfever-Aktion. Und tatsächlich kamen Passanten (aber jeglichen Alters!), um ein Kerzenlicht in der Kirche anzuzünden oder ein Gebet in ihren persönlichen Anliegen zu sprechen. Während des ganzen Abends standen in den drei Seitenkapellen auch Priester für die Beichte oder ein Gespräch bereit. In der Krypta hielt Bischof Friedhelm eine Katechese zum Bußsakrament, in der er den jüngeren wie den älteren Zuhörern die Bedeutung der Beichte in einer sehr lebendigen, persönlichen Art und Weise nahe brachte. Die gemeinsam gesungene Komplet um Mitternacht beendete das zweite Nightfever Würzburg, das insgesamt von etwa 600 Menschen besucht wurde. Beim nächsten Mal, am 31. Oktober im Kiliansdom, hofft das Organisatoren-Team um Sabrina Peper und Veronika Diez auf eine noch größere Resonanz!
Am Sonntag feierten wir Karmeliten dann das Skapulierfest mit einem festlichen Hochamt und mit einer Marienvesper am Nachmittag, bei der Prof. Dr. Wolfgang Weiß (Universität Würzburg) predigte. Ausgehend von der Schriftstelle Gal 4, 4-7 („Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn“) erinnerte Prof. Weiß uns zum einen an das reiche Erbe, das uns durch den christlichen Glauben geschenkt ist, und zum anderen an die zahlreichen Skapulierbruderschaften im fränkischen Land.
Unser besonderer Dank für diese ermutigenden Glaubensfeiern beim diesjährigen Skapulierfest gilt Bischof Friedhelm Hofmann, den zahlreichen Helfern vom Nightfever-Team, Prof. Dr. Weiß und unseren Ministranten.
Einige Fotos vom Nightfever sind in der Bildergalerie festgehalten.
Seligsprechung in Aussicht
Bischof Hofmann gab bei der Kiliani-Vesper der Seelsorger am 7. Juli im Dom bekannt, dass Papst Benedikt XVI. den im Konzentrationslager Dachau gestorbenen Würzburger Diözesanpriester Georg Häfner (1900-1942) offiziell als Märtyrer anerkannt hat. Gleichzeitig sprach der Papst dem ebenfalls in Dachau gestorbenen Mariannhiller Missionar Engelmar Unzeitig (1911-1945) den heroischen Tugendgrad zu. Die entsprechenden Dekrete der Heiligsprechungskongregation hatte Benedikt XVI. am Freitag, 3. Juli, genehmigt. „So dürfen wir voller Dankbarkeit einer Seligsprechungsfeier entgegengehen, denn beide haben auf ihre je eigene Weise ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagte der Bischof vor rund 600 Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Kiliansdom.
Georg Häfner wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg geboren, besuchte das Alte Gymnasium und trat am 11. Januar 1920 in den Dritten Orden der Unbeschuhten Karmeliten (heute Teresianische Karmel-Gemeinschaft) ein. Am 13. April 1924 erhielt er in der Michaelskirche die Priesterweihe und feierte knapp eine Woche später im Kloster Himmelspforten seine Primiz. Nach Kaplanstätigkeit in Motten (1924), Goldbach und Mürsbach (1925) sowie Altglashütten (1928 bis 1934) wurde er Pfarrer in Oberschwarzach. Sein unbeirrtes und mutiges Eintreten für die Kirche führte nach Denunziationen zu Vernehmungen durch das NS-Regime und schließlich zur Inhaftierung im Oktober 1941. Am 12. Dezember 1941 wurde Häfner in Dachau eingeliefert. Nach unsäglichen Leiden durch Krankheit, Unterernährung und Misshandlung verstarb er dort am 20. August 1942. Seine Urne wurde zunächst am 18. September 1942 im Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. Am 9. Dezember 1982 wurde sie unter Beisein von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele in die Krypta der Neumünsterkirche überführt. Am 23. Juli 1992 wurde das Bischöfliche Erhebungsverfahren zur Seligsprechung eingeleitet und am 31. Mai 2002 abgeschlossen. Danach wurden die Unterlagen an die Selig- und Heiligsprechungskongregation in Rom weitergegeben, wo sie geprüft wurden. 2007 wurde im Beisein von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Eingang zur Krypta des Neumünsters ein Stolperstein zum Gedenken an Pfarrer Häfner verlegt.
Quelle: Pressestelle Bischöfliches Ordinariat Würzburg