Am Hochfest unserer hl. Ordensgründerin hielt P. Michael Jakel OCD in den Gottesdiensten um 10 Uhr und 18 Uhr die Predigt. Er stellte Teresa von Ávila (1515 – 1582) als eine besonders begnadete Frau vor: charmant, temperamentvoll, Gott und den Menschen mit Liebe zugewandt. Sie leistete ungeheuer viel bis zur Erschöpfung, obwohl sie ihr Leben lang immer wieder von Krankheiten heimgesucht wurde. Als junge Frau trat sie mit 20 Jahren in das Karmelitinnenkloster ihrer Heimatstadt Ávila ein. Nach Überwindung einer Krankheit, bei der man sie für tot gehalten und bereits ins Grab gelegt hatte, und nach einem 20 Jahre dauernden geistlichen Kampf „zwischen Gott und der Welt“ wurde sie im Jahr 1554 von einem Bild des leidenden Heilandes so gepackt, dass sie nur noch für Jesus leben wollte. Deshalb trug sie fortan auch den Ordensnamen „Teresa von Jesus“. Von 1562 bis zu ihrem Tod am 4. Oktober 1582 setzte sie sich für die Reform des Karmelitenorden ein und gründete 16 Frauen- und zwei Männerklöster (letztere mit Hilfe des hl. Johannes vom Kreuz). Aus dieser enormen Gründungstätigkeit hat sich schließlich der Orden der „Unbeschuhten Karmeliten“ entwickelt, der auch der „Teresianische Karmel“ genannt wird. Die Schriften und die zahllosen Briefe der hl. Teresa, die sie ebenfalls in diesen letzten 20 Jahren ihres Lebens geschrieben hat, zeugen von ihrer reichen menschlichen und göttlichen Erfahrung und weisen sie als eine wahrhafte Lehrmeisterin des inneren Betens und der Gottverbundenheit aus.