Darsky Art – Cathedral Dreams

Am 3. Adventssonntag feierte das gerade neu in Würzburg gegründete Darsky Art Ensemble unter der Leitung von Vitali Belikov mit seinem Programm „Cathedral Dreams“ (Künstlerische Imaginationen im sakralen Raum) Premiere in unserer Klosterkirche. Der Name „Darsky“ kommt aus dem Slawischen, heißt übersetzt „Gabe“ und meint das Beschenktsein mit vielfältigen Talenten. Das Ensemble vereint Kunstformen wie Tanz, Musik, Gesang, Schauspiel, Literatur und die bildenden Künste wie Malerei und Plastik synergetisch auf der Bühne, wobei die Künstler im Mittelpunkt eines Gesamtkunstwerkes stehen.

Mit ihrer Idee berufen sich die Darsky-Künstler auch auf ein Treffen von Papst Benedikt mit hochrangigen Vertretern verschiedener Kunstrichtungen im November in Rom. Der Heilige Vater ging dort bei seiner Ansprache auf die Berührungspunkte zwischen Kunst und Religion ein und warb für ein freundschaftliches Verhältnis sowie für mehr Zusammenarbeit.

Das 45-minütige Programm „Cathedral Dreams“ war von den Drasky-Künstlern gemeinsam mit P. Günter in mehreren Gesprächen und Proben in unserer Kirche erarbeitet worden. Es schloss sich unmittelbar an den Abendgottesdienst an, in dem Vitali Belikov und Barbara Walaszewska bereits während der Predigt die Verkündigung des Engels an Maria tänzerisch eindrucksvoll darstellten. Für manche ältere Kirchenbesucher war die anschließende Performance schon sehr gewöhnungsbedürftig. („Das ist was für junge Leute.“) Andere waren angetan, den sakralen Raum mit modernen Lichteffekten einmal ganz anders wahrzunehmen, außerhalb des gewohnten Rahmens eines Gottesdienstes. Wieder andere fanden es spannend, die gemeinsamen Aktionen der Künstler zu erleben, dass sie z.B. während einer tänzerischen und musischen Darbietung sehen konnten, wie der Maler auf der Leinwand ein Bild dieser Szene entwickelte. Thematisch ging es um Träume, die einem in der Kirche, im Gespräch mit Gott und im Nachsinnen über das Leben kommen, und natürlich um den Advent und um Weihnachten. So wurde etwa in einer Imagination „Kerzen-Tanz“ das Suchen und das Kommen des Lichtes gezeigt oder in einer weiteren („Gezeichnetes Gebet“) während eines Tanzes Maria mit dem Jesuskind gezeichnet.

Insgesamt gesehen war es eine interessante Vorstellung des Darsky-Ensembles in unserer Kirche, die allen Zuschauern einen, auf ganz andere Weise nachdenklichen Adventsabend bescherte. Weitere Aufführungen dieser Art sind für das nächste Jahr 2010 geplant.

Darsky

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Ensembles: www.darsky.eu

4. Nightfever Würzburg

Am 2. Advent konnten wir das 4. Nightfever Würzburg feiern.

Die Vorabendmesse um 18 Uhr in unserer, wieder einmal voll mit jungen Leuten besetzten Klosterkirche wurde als „Rorateamt“ gehalten. Es war für alle Gottesdienstbesucher eine wunderbar adventliche Stimmung zu spüren. Am Altar standen Hauptzelebrant Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran, Domkaplan Christian Stadtmüller, Prior P. Günter Aldenhoff und P. Raoul Kiyangi. Musikalisch wurde die Hl. Messe gestaltet von der Jugendband „All stars“ aus Burkhardroth – unter der Leitung von Kaplan Michael Kubatko.

Die Katechese um 21 Uhr in der Krypta hielt Kaplan Stadtmüller. Er entwickelte das Thema „Maria“ am klassischen Dreischritt: Jungfrau – Mutter – Königin und zeigte sich bei den anschließenden Fragen als „wahrhafter Mariologe“.

Eine Überraschung für die Besucher dieses Nightfevers hatte diesmal unser Ministrant Christopher parat: Er war auf der Sanderstraße als Nikolaus unterwegs und verteilte an die Passanten kleine Geschenke aus.

Die Atmosphäre in der Kirche war wieder sehr von der Anbetung und den geistlichen Liedern bestimmt. Es ist schön zu sehen, wie unsere Kirche beim Nightfever von den Menschen angenommen wird. Bei der Komplet um 23.30 Uhr waren etwa 100 vorwiegend junge Menschen zum gemeinsamen Gebet und zum eucharistischen Segen versammelt. Ein besonderer Dank für den gelungenen Verlauf des Abends gilt dem mittlerweile schon routinierten Organisationsteam um Sabrina Peper, Veronika Diez, Steffi Stumpf und allen ehrenamtlichen Helfern.

Nightfever

Das nächste Nightfever Würzburg wird am 20. Februar 2010 in unserer Kirche mit dem Liturgie–Prof. Dr. Martin Stuflesser sein.

Weitere Fotos finden Sie in der Galerie.

Bischof Hofmann segnet Edith-Stein-Statue

Am Gedenktag ihrer Heiligsprechung (1998) und am Vorabend ihres 118. Geburtstages wurde am 11. Oktober in unserer Kirche durch Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die neue Statue von Edith Stein gesegnet.

Edith-Stein-Statue

Das Werk stammt vom Bildhauer Paul Nagel (Wesseling), der seit über 30 Jahren an der Neuausgestaltung der Klosterkirche arbeitet. Die Statue zeigt die Heilige, wie sie mutig voranschreitet – in ihren Händen eine Thorarolle und das christliche Kreuz haltend. Der Künstler wollte in diesem Werk jenen Augenblick festhalten, als Edith Stein, von der Gestapo verhaftet, in deren Auto einsteigt und zu ihrer Schwester Rosa sagte: “Komm, wir gehen für unser Volk”.

Die Statue aus Bronze ist eine Kopie jener 5.45 m hohen Marmorstatue, welche der Künstler vor drei Jahren für eine Außennische des Petersdom angefertigt hatte.

Die 1,60 m hohe Statue ist auf einem 1,20 m Sockel gestellt und trägt die Inschrift: “Ad orientem” [“Gen’ Osten”] – das letzte Lebenszeichen von Edith Stein, als sie am 7. August 1942 nach Auschwitz deportiert und dort in der Gaskammer zwei Tage später umgebracht wurde.

Bilder von dem feierlichen Pontifikalgottesdienst mit der Segnung finden Sie in der Galerie.

Triduumsfeier zu Ehren der Hl. Edith Stein

Der Bildhauer Paul Nagel (Wesseling) hat für unsere Kirche eine Kopie in Bronze von der steinernen Edith-Stein-Statue angefertigt, die er für eine Nische der Westfassade des Petersdomes in Rom geschaffen hat und die seit dem 11. Oktober 2006 dort steht.

Papst Benedikt XVI. segnete damals die Monumental-Statue in einer kleinen Feier, an der zahlreiche geladene Gäste aus Deutschland teilnahmen, darunter Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und unser Provinzial P. Dr. Ulrich Dobhan.

Jetzt, genau drei Jahre später, feiern wir Karmeliten in Würzburg aus Anlass der neuen Edith-Stein-Statue in unserer Kirche ein Triduum zu Ehren dieser großen Heiligen. P. Ulrich hält dazu die Predigten. Zum Abschluss des Triduums wird Bischof Friedhelm dann die Statue in einem Pontifikalgottesdienst segnen.

Hier die einzelnen Termine der Gottesdienste, zu denen wir herzlich einladen:

Edith Stein
Edith-Stein-Statue in Rom

Freitag, 9. Oktober, 18 Uhr: Hl. Messe mit Predigt
“Ich habe mir das Beten bewusst und freiwillig abgewöhnt.”
(Edith Stein, 1904)

Samstag, 10. Oktober, 18 Uhr:
Hl. Messe mit Predigt

„Ich konnte bisher herrlich beten.“
(Edith Stein, 1942)

Sonntag, 11. Oktober, 10 Uhr:
Hl. Messe mit Predigt

„Lernen, an der Hand des Herrn zu gehen.“
(Edith Stein, 1931)

Predigten:
Provinzial P. Dr. Ulrich Dobhan

Sonntag, 11. Oktober, 18 Uhr:
Pontifikalgottesdienst mit
Segnung der Edith-Stein-Statue
durch Bischof Dr. Friedhelm Hofmann

Zweites Nightfever und Skapulierfest

Es war etwas ungewöhnlich und hat doch gut zusammengepaßt, das „Neue“ mit dem  „Alten“:  die Verbindung der Feiern vom Nightfever am vergangenen Samstagabend und vom Skapulierfest am Sonntag in unserer Kirche.

Zum zweiten Mal fand das Nightfever Würzburg in unserer Klosterkirche statt. Zu Beginn des Gebetsabends feierte unser Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zusammen mit sieben Konzelebranten und etwa 200 Gläubigen die Heilige Messe „zu Ehren der seligen Jungfrau Maria vom Berge Karmel“. In seiner PlakatJuliklPredigt entfaltete der Bischof den Gedanken, dass Maria, so wie sie mit ihrer Haltung des Glaubens den ersten Eremiten auf dem Berg Karmel ein wegweisendes Vorbild gewesen ist, auch uns Heutigen eine große Hilfe sein kann, um ein sinnvolles, glückliches Leben zu führen. Im Anschluss an den Gottesdienst gestalteten vier junge geistliche Gemeinschaften jeweils eine Stunde die eucharistische Anbetung bis kurz vor Mitternacht. „Junge Leute laden junge Leute in die Kirche ein.“ Dies ist ein wesentlicher Gedanke der Nightfever-Aktion. Und tatsächlich kamen Passanten (aber jeglichen Alters!), um ein Kerzenlicht in der Kirche anzuzünden oder ein Gebet in ihren persönlichen Anliegen zu sprechen. Während des ganzen Abends standen in den drei Seitenkapellen auch Priester für die Beichte oder ein Gespräch bereit. In der Krypta hielt Bischof Friedhelm eine Katechese zum Bußsakrament, in der er den jüngeren wie den älteren Zuhörern die Bedeutung der Beichte in einer sehr lebendigen, persönlichen Art und Weise nahe brachte. Die gemeinsam gesungene Komplet um Mitternacht beendete das zweite Nightfever Würzburg, das insgesamt von etwa 600 Menschen besucht wurde. Beim nächsten Mal, am 31. Oktober im Kiliansdom, hofft das Organisatoren-Team um Sabrina Peper und Veronika Diez auf eine noch größere Resonanz!

Nightfever

Am Sonntag feierten wir Karmeliten dann das Skapulierfest mit einem festlichen Hochamt und mit einer Marienvesper am Nachmittag, bei der Prof. Dr. Wolfgang Weiß (Universität Würzburg) predigte. Ausgehend von der Schriftstelle Gal 4, 4-7 („Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn“) erinnerte Prof. Weiß uns zum einen an das reiche Erbe, das uns durch den christlichen Glauben geschenkt ist, und zum anderen an die zahlreichen Skapulierbruderschaften im fränkischen Land.

Unser besonderer Dank für diese ermutigenden Glaubensfeiern beim diesjährigen Skapulierfest gilt Bischof Friedhelm Hofmann, den zahlreichen Helfern vom Nightfever-Team, Prof. Dr. Weiß und unseren Ministranten.

Einige Fotos vom Nightfever sind in der Bildergalerie festgehalten.

Seligsprechung in Aussicht

Bischof Hofmann gab bei der Kiliani-Vesper der Seelsorger am 7. Juli im Dom bekannt, dass Papst Benedikt XVI. den im Konzentrationslager Dachau gestorbenen Würzburger Diözesanpriester Georg Häfner (1900-1942) offiziell als Märtyrer anerkannt hat. Gleichzeitig sprach der Papst dem ebenfalls in Dachau gestorbenen Mariannhiller Missionar Engelmar Unzeitig (1911-1945) den heroischen Tugendgrad zu. Die entsprechenden Dekrete der Heiligsprechungskongregation hatte Benedikt XVI. am Freitag, 3. Juli, genehmigt. „So dürfen wir voller Dankbarkeit einer Seligsprechungsfeier entgegengehen, denn beide haben auf ihre je eigene Weise ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagte der Bischof vor rund 600 Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Kiliansdom.

Georg Häfner (Quelle: POW)
Georg Häfner (Quelle: POW)

Georg Häfner wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg geboren, besuchte das Alte Gymnasium und trat am 11. Januar 1920 in den Dritten Orden der Unbeschuhten Karmeliten (heute Teresianische Karmel-Gemeinschaft) ein. Am 13. April 1924 erhielt er in der Michaelskirche die Priesterweihe und feierte knapp eine Woche später im Kloster Himmelspforten seine Primiz. Nach Kaplanstätigkeit in Motten (1924), Goldbach und Mürsbach (1925) sowie Altglashütten (1928 bis 1934) wurde er Pfarrer in Oberschwarzach. Sein unbeirrtes und mutiges Eintreten für die Kirche führte nach Denunziationen zu Vernehmungen durch das NS-Regime und schließlich zur Inhaftierung im Oktober 1941. Am 12. Dezember 1941 wurde Häfner in Dachau eingeliefert. Nach unsäglichen Leiden durch Krankheit, Unterernährung und Misshandlung verstarb er dort am 20. August 1942. Seine Urne wurde zunächst am 18. September 1942 im Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. Am 9. Dezember 1982 wurde sie unter Beisein von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele in die Krypta der Neumünsterkirche überführt. Am 23. Juli 1992 wurde das Bischöfliche Erhebungsverfahren zur Seligsprechung eingeleitet und am 31. Mai 2002 abgeschlossen. Danach wurden die Unterlagen an die Selig- und Heiligsprechungskongregation in Rom weitergegeben, wo sie geprüft wurden. 2007 wurde im Beisein von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Eingang zur Krypta des Neumünsters ein Stolperstein zum Gedenken an Pfarrer Häfner verlegt.

Quelle: Pressestelle Bischöfliches Ordinariat Würzburg

Gelungene Feier der Reuererprozession

Während am Fronleichnamstag viele Prozessionen wegen regnerischen Wetters ausfallen mussten, konnte bei uns am Sonntagabend danach die traditionelle „Reuererprozession“ stattfinden. In diesem Jahr begingen wir ein Jubiläum: Denn es sind nun genau 375 Jahre her, dass sich die Reuerer während der Schwedenbesatzung im Dreißigjährigen Krieg trotz des verhängten Verbotes, öffentlich den Glauben zu bekennen, auf die Straße gewagt haben. Seitdem hat diese Prozession ihren festen Platz im kirchlichen Leben der Stadt Würzburg.

reuererprozession01Nach dem feierlichen Hochamt in der Klosterkirche, der von den Studenten des Priesterseminars mitgestaltet wurde, begleiteten etwa 300 Gläubige bei strahlendem Sonnenschein das Allerheiligste durch das Reuerviertel, darunter auch eine Vertretung des Stadtrates zusammen mit dem Bürgermeister Dr. Adolf Bauer. Zelebrant des Gottesdienstes und Träger des Allerheiligsten auf dem Prozessionsweg war Regens Herbert Baumann. Ihm und den Seminaristen gilt unser besonderer Dank, dass es  eine schöne und würdige Feier von Fronleichnam gewesen ist. Darüber hinaus bedanken wir Karmeliten uns ganz herzlich bei allen, die zum guten Gelingen der Feier beigetragen haben: Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran, unseren zahlreichen Ministranten, unserer Organistin Frau Irmgard Schanz-Schätzlein und der Blaskapelle unter der Leitung von Herrn Rolf Nofz und den vielen ehrenamtlichen Helfern, die die Fahnen, Statuen und den Himmel getragen haben.
Der festliche Abend klang aus mit einem gemütlichen Beisammensein aller beteiligten Helfer im Klosterrefektorium.
Deo Gratias!

Die Fotos von der Prozession finden Sie in der Galerie.

Weihbischof Boom trifft junge Ordensleute in Würzburg

Würzburg (POW) Weihbischof Ulrich Boom war erstmals Gast beim halbjährlichen Treffen der jungen Ordensleute Würzburg (JOWü) am Freitag, 12. Juni, im Franziskanerkloster in Würzburg. Nach einer Vorstellrunde der Schwestern und Brüder aus den verschiedenen Gemeinschaften – Ursulinen, Mariannhiller Missionare, Karmeliten, Franziskaner-Minoriten – gab der Weihbischof einen Impuls mit anschließendem Gespräch. Er forderte dazu auf, weder Vergangenheit noch Zukunft zu glorifizieren oder schlecht zu reden, sondern in der Gegenwart Zeugnis zu geben für tiefes und echtes Vertrauen in Gott. Die Präsenz der Ordensgemeinschaften in der Stadt wertete er dafür als wertvolles Zeichen. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto betete der Weihbischof mit den Ordensleuten gemeinsam die Vesper in der Franziskanerkirche, bevor das Treffen beim Abendessen ausklang. Das nächste JOWü-Treffen findet im Herbst/Winter bei den Mariannhiller Missionaren statt.

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Quelle: Pressestelle Bischöfliches Ordinariat Würzburg

Reuererprozession 2009

Am 14. Juni feiern wir – wie jedes Jahr am Sonntag nach Fronleichnam – unsere traditionelle Reuererprozession, die auf ein besonderes Ereignis in der Würzburger Stadtgeschichte zurückblicken kann.

Reuererprozession 1957
Reuererprozession 1957

Genau 375 Jahre ist es nun her, dass sich die Reuerer trotz des verhängten Verbotes, öffentlich den Glauben zu bekennen, auf die Straße gewagt haben. Nachdem im Dreißigjährigen Krieg die Schweden unter König Gustav Adolf im Jahr 1631 die Stadt und den Marienberg eingenommen hatten, flohen die meisten Klosterkonvente aufs Land. Einige der Bettelorden harrten dennoch in der Stadt aus, darunter auch der damalige Prior unseres Klosters mit seinen sechs Mitbrüdern. Das im Vertrag von Bärwalde durch Gustav Adolf gegebene Versprechen, in den von ihm eroberten Orten die Ausübung des katholischen Glaubensbekenntnisses zuzulassen, wurde nach seinem Tod gebrochen. Sein  Nachfolger Herzog Bernhard von Weimar beschlagnahmte den Dom für den protestantischen Gottesdienst und untersagte strengstens alle Prozessionen außerhalb von Kirchen und Kreuzgängen. Am 18. Juni 1634 beschloss der Karmelitenkonvent, seine Prozession trotz der drohenden Strafe wie gewohnt durch die umliegenden Straßen ziehen zu lassen. Unter Glockengeläut und festlicher Musik hielt der damalige Subprior Pater Arnoldus a Nativitate durch sein konsequentes Auftreten nicht nur die schwedischen Soldaten von einer Behinderung der Prozession zurück, sondern er zwang die Gegner sogar zur Huldigung vor dem Allerheiligsten.
An diesen mutigen Einsatz für den Glauben wollen wir bei unserem diesjährigen Fronleichnamsgottesdienst in besonderer Weise erinnern. Das feierliche Hochamt unter der Leitung von Regens Herbert Baumann beginnt um 18 Uhr in unserer Kirche. Anschließend geht die Prozession durch das Reuererviertel: Sanderstraße, Reibeltgasse, Am Pleidenturm, Landwehrstraße, Sanderstraße mit Statio auf dem Spielplatz beim Wirsberg-Gymnasium. Zur Teilnahme laden wir Sie herzlich ein.

„Nightfever“ lockt Kirchenferne

Über 400 Menschen nutzen offene Würzburger Karmelitenkirche für Besinnung und Gebet – Interview mit Organisator Karmelitenpater Günter Aldenhoff

Würzburg (POW) Am Samstagabend, 9. Mai, feierte die Veranstaltung „Nightfever“ in Würzburg Premiere: Ein offenes Kirchenportal bis kurz vor Mitternacht, Musik, Gebete sowie eine Bischofskatechese erwarteten Besucher während der Aktion. Die Idee dazu entstand nach dem Weltjugendtag 2005 in Köln und wurde erstmals in Bonn in die Tat umgesetzt. Inzwischen hat sie Nachahmer in 15 Städten, darunter Augsburg, Freiburg, Mainz, Wien und aktuell in Würzburg gefunden. Im POW-Gespräch zieht Organisator Pater Günter Aldenhoff, Prior des Würzburger Karmelitenklosters, Bilanz.

POW: Am Samstag fand erstmals die Veranstaltung „Nightfever“ in Würzburg statt. Wie war die Resonanz?

bischof-friedhelm-hofmannPater Günter Aldenhoff: Wir waren positiv überrascht, wie viele Menschen, vor allem junge, gekommen sind. Die Karmelitenkirche war den ganzen Abend hindurch stets gut besetzt. Ich schätze, dass mehr als 400 Menschen da waren. Das Programm begann um 18 Uhr mit einer heiligen Messe, die ich zelebrieren durfte. Passanten wurden in der Sanderstraße angesprochen und zum abendlichen Kirchenbesuch eingeladen. Sie konnten in der Kirche Kerzen anzünden, Gebete sprechen und ihre Bitten und Anliegen auf Zettel schreiben, die in den kommenden Tagen den Schwestern im Karmelitinnenkloster Himmelspforten zum Gebet anvertraut werden. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hielt eine Katechese zum Thema Eucharistie. Den Abschluss bildete ab 22.30 Uhr die Komplet, das kirchliche Nachtgebet. Nicht zuletzt das Miteinander von unterschiedlichen neuen geistlichen Gemeinschaften und der Kirchenband „Denkmal“ aus der Pfarrei Sankt Kilian in Mellrichstadt machte die Veranstaltung zu etwas Besonderem. Wir hoffen, dass auch die nächsten Termine am 18. Juli in der Karmelitenkirche und am 31. Oktober im Kiliansdom auf reges Interesse stoßen.

nightfeverPOW: Ist eine Aktion wie „Nightfever“ ein guter Ansatz, um gerade in der Stadt wieder Menschen in die Kirchen zu bringen?

Aldenhoff: Sie ist eine gute Möglichkeit, auch mit den so genannten Kirchenfernen wieder in Kontakt zu treten. „Nightfever“ war eine Einladung, einfach einmal in die Kirche zu gehen, sich dort von der Atmosphäre berühren zu lassen, seinen Gedanken nachzugehen und ein Gebet zu sprechen. Nach dem Abschluss haben mich viele Gottesdienstbesucher angesprochen und sich für den Abend bedankt – für die schöne Gebetsatmosphäre und für die spürbare Gemeinschaft der Glaubenden.

POW: Auffällig gut genutzt wurde den ganzen Abend über das Angebot zum Beichtgespräch. Wie erklären sie sich das?

Aldenhoff: Wir haben eine Situation geschaffen, in der es den Menschen leicht fällt, mit den Priestern ins Gespräch zu kommen. In den Seitenkapellen saßen drei Geistliche bereit. Da kostet es deutlich weniger Überwindung, auf sie zuzugehen, als wenn man erst in einen Beichtstuhl gehen muss. Auch nach außen war deutlich sichtbar: Hier wird von Mensch zu Mensch gesprochen.

Quelle: Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW); Interview: Markus Hauck (POW)